Mariae Himmelfahrt, Hallgarten

Freundeskreis Mariae Himmelfahrt Hallgarten im Rheingau e.V.

Die Glocken

Die Glocken von Mariae Himmelfahrt

Das Geläut von Mariae Himmelfahrt in Hallgarten zählt zu den ältesten des Rheingaus. Zwei Glocken stammen aus dem 14. Jahrhundert. Nachfolgend sind die fünf Glocken näher beschrieben.

1. Die Große-, Gemeinde- oder Totenglocke

Mit einem Gewicht von 2.200 kg und dem Schlagton -es’- , sie wurde Mitte des 14. Jahrhunderts gegossen und ist mithin eine der ältesten Glocken des Rheingaus. Sie trägt die Inschrift: „MARIA HEISSEN ICH – DEN BURGERN VON HALLGARTEN BIN ICH – PETER VON MENZE GOS MICH.“

2. Die Wächterglocke

Mit einem Gewicht von 910 kg und dem Schlagton -g'-, sie wurde 1951 aufgrund von Beschädigungen, die während des zweiten Weltkrieges entstanden, neu gegossen und trägt folgende Inschrift:,,1517 GEGOSSEN ZU FRANKFURT AM MAIN - 1942 ZOG MAN MICH ZUM KRIEGE EIN - 1943 VON BOMBEN SCHWER ZERSCHOSSEN - 1951 VON GEBRÜDER RINKER NEU GEGOSSEN.“ Die Verzierungen, die Bildnisse des Johannes des Täufers und einer spätgotischen Madonna stammen von der ursprünglichen Glocke.

3. Die Schröterglocke

Mit einem Gewicht von 660 kg und dem Schlagton -b'- sie stammt aus dem Jahr 1415 und trägt die Inschrift:" MEISTER JOHANN VON MENZE DER GOSS MICH.“

4. Die Marienglocke

Mit einem Gewicht von 381 kg und dem Schlagton –c''- , sie trägt die Inschrift: „AVE GLOCKE - MEINE KLÄNGE SEND ICH HIN - ZU DER HIMMELSKÖNIGIN, 1951“. Sie wurde ebenfalls, wie die Wächterglocke und die Benediktglocke, in der Glockengießerei Rincker in Sinn gegossen.

5. Die Benediktglocke

Mit einem Gewicht von 287 kg und dem Schlagton –es''- trägt folgende Inschrift: „BENEDIKT HEISS ICH - DIE WAHRHEIT VERKÜND ICH - ZUR EHRE GOTTES LÄUT ICH - HABEMUS PAPAM BENEDIKT XVI - DER FREUNDESKREIS MARIAE HIMMELFAHRT HALLGARTEN / RHG GAB MICH - RINCKER IN SINN GOSS MICH - AD 2007.“

Der seit 2007 wieder eingerichtete *Viertelstundenschlag*

Glocken Glocken Glocken Glocken

Läutemotive

Das Angelusläuten

Das Angelusläuten ist am Morgen um 7:00 Uhr und am Abend um 18:00 Uhr zu hören. Es ruft zum Angelusgebet, dem Gebet „Engel des Herrn“. Die Ursprünge dieser Tradition in der Katholischen Kirche gehen bis in das 13. Jahrhundert zurück. In Hallgarten ist jeweils die Marienglocke zu hören.

Das Mittagläuten

Das Mittagläuten in Hallgarten täglich um 11:00 Uhr zu hören ist ebenfalls eine Einladung zum Gebet, seine Anfänge liegen im 15. Jahrhundert. Zusammen mit dem Angelusläuten gliederten diese Läutemotive in früheren Jahrhunderten auch den Tagesablauf und die Arbeit in der Gemeinde. Hier erklingt jeweils die Schröterglocke vom Kirchturm.

Das Totengeläut

Das Sterbeläuten, Totengeläut oder in Hallgarten besser bekannt als "Klängsen", bezeichnet das Glockengeläut, das immer dann vom Kirchturm zu hören ist, wenn ein Gemeindemitglied verstorben ist. Als Zeichen für die Gemeinde ist es jeweils um kurz nach 18:00 Uhr, direkt nach dem Angelusläuten, zu hören. Die "große Gemeindeglocke" oder auch "Totenglocke", beginnt zunächst alleine für 4 Minuten zu läuten. Danach stimmen die "Wächterglocke" und die "Schröterglocke" für weitere vier Minuten mit ein. Ursprünglich trafen sich die Familie, Freunde und Nachbarn des Verstorbenen im Trauerhaus, zum "Hausgebet". Dieses Läutemotiv begleitet auch die Trauergemeinde auf dem Weg zum Friedhof.

Das Mailäuten

In Hallgarten gibt es noch den Brauch, dass im Monat Mai jeden Abend die Glocken im gemeinsamen Geläut zu hören sind. Vom Abend des 30. April bis zum Abend des 31. Mai erklingen sie um 20:00 Uhr für 5 Minuten. Es soll nicht etwa eine romantische Klangfülle über unserem Dorf sein, ein Relikt vergangener Zeiten. Es ist für uns als Christen ein Erinnern an die Muttergottes, die im Gebet für uns alle Fürsprecherin und Mittlerin bei Gott ist.