Das Marienbild
"Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände" (II. Vatikanisches Konzil).
Maria ist die Mutter der Kirche. In ihrem Herzen ist Platz für alles. Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen, die zu ihr kommen, finden Annahme und Trost. Unsere Hallgartener Madonna zeigt, dass ein Leben als Christ ganz praktische Konsequenzen hat. Ohne zu zögern eilt sie herbei, um in einer schweren Notlage zu helfen, so die fromme Überlieferung. Ohne zu zögern hilft sie dem, der in Not zu ihr betet. Das kleine Gefäß in ihrer Hand ist ein Symbol für ihre Hilfsbereitschaft. Es weist auch darauf hin, dass man ihre Hilfe nicht im Großen und im Spektakel erwarten kann, sondern im Einfachen und Kleinen.
Maria ist Königin. Sie trägt eine Krone. Oft ist ihr das Herz schwer geworden, Simeon weissagt, ihr werde ein Schwert die Seele durchdringen (Lk 2, 35). Sie bleibt nie am Boden. Sie steht auf, entfacht die Gnade neu, geht weiter. Nichts anderes als die Gnade Gottes stellt diese Krone dar. Gott setzt sie auch Dir aufs Haupt, gerade dann, wenn Du keine Gnade erwartest.
Maria ist ewig jung. Nach 600 Jahren stehen die Besucherinnen und Besucher staunend vor der Schönheit der Hallgartenerin. Es gibt keine hässlichen Madonnen, denn Maria hat sich einmal und für immer chic gemacht für Gott und die Menschen. Wenn man die Geduld aufbringt, die Runzeln und Falten der Kirche zu ertragen, wird man auch deren Jugend und Schönheit erkennen. Denn das Evangelium ist immer frisch und klar, rein und schön.
Nichts Menschliches ist Maria fremd. Nichts Menschliches ist der Kirche fremd. Manchmal erscheint sie allzu menschlich. Im Blick auf Maria entdeckt diese Kirche ihre Schönheit und ihren Charme. Schaue auch Du auf sie und entdecke: Du bist schön und von Gott geliebt!